Ein Vater in Karenz führt ein beschauliches Leben. Kein Streß, keine Anspannung kein Nervenkitzel.

Sagt mann. Alles eine Frage der Sichtweise. Wenn ich mit Tochter im Bad bin, sie zwar eine Windel an hat, heute aber noch kein Gaga gemacht hat, dann ist das meine Definition von Nervenkitzel.

Gerade an den ruhigen, besinnlichen Feiertagen neigt man dazu faul im Wohnzimmer herumzuliegen. Gestern haben wir uns auch dafür entschieden, denn das Wetter war alles andere als eine Einladung ins Freie zu gehen. Doch das war ein großer Fehler, wir wurden immer ruhiger und müder und die Kinder rannten in der Wohnung herum und versuchten die Betonwände niederzureißen.

Heute waren wir für 1,5 Stunden im Lainzer Tiergarten. Das Nikolai Tor ist von 24.12. bis 8.1. während der Wintersperre geöffnet!!

Dieser kleine Spaziergang in der winterlichen Frischluft brauchte Energie, Appetit und fröhliche Stimmung zurück, absolut empfehlenswert!

Hab heute gleich die Vormittagsjause in bytes gebannt:



Essen macht Töchterchen immer großen Spaß. Daher will sie auch alles selber essen. Und da mann sich bei der Erziehung nur auf das beschränkt, was einem gesagt wird, das es wirklich wichtig ist sieht Joghurt essen so aus...

Neustart klingt nicht so wichtig wie reboot, ist es aber. Die fehlende Motivation kam zu Weihnachten. In technischer Form einer Digitalkamera. Ich weiß zwar nicht ob das lang anhält, aber wer weiß das schon? Ich probiers einfach...

Ich hab die letzten Tage immer wieder über den Sinn dieses Weblogs nachgedacht; und eigentlich hab ich keinen - mich weiter motivierenden - gefunden. Leider.

Aus der Entwicklungspsychologie des Menschen:

Als ich heute meine Teetasse wieder einmal Richtung Mund führen wollte stieß ich plötzlich an das Fläschchen meiner Tochter. Zuerst dachte ich an einen Unfall, doch dann zeigte sich, daß Töchterchen ganz bewußt ihre Fläschchen gegen meine Tasse knallte um mir zuzuprosten!
Sie spricht zwar erst eine Handvoll Worte, versteht aber schon die grundlegenden Trinkgewohnheiten. Das gab mir zu denken: Wenn die Reihenfolge des Erlernens von Dingen in Zusammenhang mit ihrer Komplexität gebracht werden darf so verstehe ich nunmehr warum sich so mancher auf seine Trinkfestigkeit so viel einbildet... Prost!

Sohn liebt Geschichten, am besten ausgedacht, aber die gibts meist nur bei den Großeltern. Daher akzeptiert er notgedrungen auch Geschichten aus Büchern. Marie mag nicht in die Schule ist gerade hoch im Kurs. Ist aus der Bücherei um ihn mit der Materie etwas vertrauter zu machen...

Besonders gern hat er wenn man ihm die Geschichten "falsch" vorliest, d.h. man erzählt Dinge die gar nicht da stehen wie z.B. Marie trat mit Ihrem Fuß in eine Kuhflade, statt Marie zog sich die Schuh an.

Höhepunkt der Erzählung war der Auftritt von Frau Schwan, die kurzerhand zu Frau Schwein mutierte. Mein lustigster Abend, seit langem...

Meine liebe Tochter kennt nunmehr auch schon meine Gewohnheiten und [...] untersützt sie sogar. In der Früh trink ich am Liebsten schwarzen Tee mit Milch. Am Besten aus einer möglichst großen Tasse. Die nehm ich morgens überall hin mit, um gelegentlich davon zu nippen, ist ja sehr heiß [nein, heiiiißßßß, nein]. Heute während ich den Ofen sauber mache taucht plötzlich Frau Tochter mit dieser riesigen Tasse in Händen wankend neben mir auf. Und als ich voller Schreck Vorsicht rufe, ist er auch schon ausgeschüttet. Bei soviel Verständnis für mich, kann ich dann wohl kaum böse sein?!

Es ist eine wahre Freude zuzusehen wie die Kleine (fast) alles isst. Spinatnockerl mit Salbeibutter, Serviettenknödel mit Schwammerln, alle erdenklichen Varianten Risotto, natürlich Pizza und jetzt die neueste Liebe: Rohkost wie Kohlrabi, Salat oder Paprika. Damit isst sie mit Ihren 15 Monaten variantenreicher als ihr 5-jähriger Bruder! Hoffentlich hält das noch ein Weilchen an?

Auch heute, obwohl windig mit 4°C, nicht gerade einladend zum spazierengehen, war ich mit Töchterchen im Wald! Nach der anfänglichen Überwindung hat es uns beiden auch sehr gut gefallen. Dann tönte mir auf dem Rückweg aus dem Tragerucksack ein ganz deutliches Zähnknirschen entgegen. Ok, nun schreit sie nicht mal mehr sondern knirscht in aller Regelmäßigkeit vor sich hin. Was für ein fürchterlicher Vater ich bin.

Erst 10 Minuten später als das Knirschen nicht aufhörte und anscheinend mein logisches Denken das Emotionale überwand war mir klar, daß meine 15 Monate alte Tochter mit 5 Zähnen nicht in der Lage war derart nachhaltig zu knirschen. Vielmehr waren es die Träger des Rucksackes!

Ganz schnell war mir wieder bewußt wie viel ich noch zu lernen habe in dieser neuen Welt...